Hangweide-Quartier: Großes Interesse am Bebauungsplanentwurf

Welche baurechtlichen Vorgaben sind im Hangweide-Quartier geplant? Rund 80 Interessierte kamen zum Bürgerinformationsabend „Bebauungsplan Hangweide“ ins Bürgerhaus Kernen und informierten sich über zentrale Elemente des Quartiers, über Gebäudehöhen, Grünfugen und innere Erschließungswege. In der aktuellen Projektphase geht es darum, das erforderliche Baurecht auf dem Hangweide-Gelände zu schaffen. Der vorgestellte Bebauungsplanentwurf ist der erste Schritt dorthin. Der Plan liegt noch bis 4. November im Rathaus Rommelshausen aus, ebenso ist er online abrufbar.

Die Hangweide ist das Kernener Zukunftsprojekt schlechthin. Das Quartier ist Teil der Internationalen Bauausstellung (IBA) 2027 Stadtregion Stuttgart. Bürgermeister Benedikt Paulowitsch sieht in der Hangweide, die Chance, „den Städtebau der Zukunft“ zu zeigen. Leben und Interaktion, eine nachhaltige Bauweise, eine moderne Mobilität und ein neues gesellschaftliches Miteinander sollen das Quartier einmal prägen, sagte der Kernener Schultes bei der Begrüßung im Bürgerhaus, stellvertretend für die Projektgemeinschaft Hangweide. Die Projektgemeinschaft umfasst neben der Gemeinde Kernen noch die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung (KE) und die Kreisbaugruppe. Gemeinsam entwickeln die drei Partner das Hangweide-Gelände auf Kernener Markung.

8,5 Hektar Fläche umfasst das Quartier Hangweide. Nach Norden und Osten hin wurde die Fläche leicht erweitert, so Sandra Grau von der KE, die den Bebauungsplan vorstellte. Im Westen wird die Siedlungsfläche durch die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen begrenzt. Die Geschosszahl der Gebäude entlang der westlichen Siedlungsgrenze liegt bei festgelegten drei Vollgeschossen. Auf den weiteren Quartiersflächen sind je nach Lage drei bis maximal sieben Vollgeschosse möglich. Um eine maximale Sonnenenergieausbeute zu erzielen, setzt der Entwurf auf Flachdächer mit bis zu 5°-Neigung. Der Planentwurf macht deutlich: es wird auf der Hangweide keine Ein- und Zweifamilienhäuser geben, sondern ausschließlich Geschosswohnungsbau in Mehrfamilienhäusern.

15 Baufelder verteilen sich auf der 8,5 ha großen Fläche. Rund 650 Wohneinheiten sollen entstehen, die Raum für ca. 1.300 Menschen liefern. In den zwei Mobilityhubs, am nördlichen und östlichen Rand des Quartiers sind insgesamt 750 Stellplätze vorgesehen.

Zentrale Elemente des Quartiers, so erläuterte es Architekt Dominique Dinies von UTA-Architekten aus Stuttgart, sind die Dorfpromenade, der Egelseeplatz in der Quartiersmittte, die grünen Fugen (Nachbarschaftswege) sowie die beiden Mobilityhubs. Jedes Baufeld wird von der Dorfpromenade aus erschlossen. Der Egelseeplatz soll ein pulsierendes Zentrum werden – mit öffentlichen Einrichtungen, Gewerbe und Ladengeschäften. Ziel ist es, dass in dieser Quartiersmitte im IBA-Jahr 2027 erste Wohnungen bezugsfertig sind.

Vom Städtebaulichen Entwurf über den Rahmenplan zum Bebauungsplan

Der Siegerentwurf des Stuttgarter Büros UTA-Architekten beim ausgelobten städtebaulichen Wettbewerb (Oktober 2020) wurde mittlerweile zum Rahmenplan verfeinert, der vom Kernener Gemeinderat in der jüngsten Juli-Sitzung beschlossen worden ist. Dieser Städtebauliche Rahmenplan bildet die Basis für die baurechtlichen Vorgaben, die im Bebauungsplanverfahren festgelegt werden. Um die Bürgerschaft frühzeitig einzubeziehen wird der Entwurf des Bebauungsplans aktuell öffentlich ausgelegt. Er ist noch bis einschließlich Freitag, 4. November zu den üblichen Öffnungszeiten im Rathaus einsehbar sowie auch online abrufbar unter dem Kurzlink: www.kernen.de/bebauungsplan. In diesem Zeitraum können Stellungnahmen abgegeben werden.

Der Kernener Gemeinderat wird voraussichtlich Ende 2022/Anfang 2023 über den Planentwurf und die eingegangenen Stellungnahmen beraten. Billigt das Gremium den Planentwurf und fasst den Auslegungsbeschluss, wird der Bebauungsplan anschließend nochmals öffentlich ausgelegt. Nach dieser Auslegungsphase fasst das Gremium dann den Satzungsbeschluss. Ziel der Projektgemeinschaft Hangweide ist es, dass der Satzungsbeschluss im März/April 2023 erfolgt. Damit schafft das Kernener Gremium das erforderliche Baurecht für das Großprojekt und die Erschließung des Hangweide-Geländes kann starten. Aktuell sind auf dem Gelände die vorbereitenden Rückbauarbeiten in vollem Gange.

Weitere Infos zur Hangweide und viele FAQs unter www.hangwei.de

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